Anti Aging

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Anti-Aging

Der Begriff Anti-Aging, auch Altershemmung, ist eine Bezeichnung für Maßnahmen, die zum Ziel haben, die biologische Alterung der Menschen hinauszuzögern, die Lebensqualität im Alter möglichst lange auf hohem Niveau zu erhalten und auch das Leben insgesamt zu verlängern. Anti-Aging ist ein beliebter Marketingbegriff. Verwendet wird dieser Begriff in der Medizin vorwiegend von „Wellness-Ärzten“, der Nahrungsergänzungsmittel Industrie, von Kosmetikherstellern und auch teilweise im Zusammenhang mit Schönheitsoperationen.

Erwiesenermaßen beeinflussen Lebensstil und Umweltbedingungen den Prozess des Alterns; sie können ihn verzögern oder beschleunigen. Negative Auswirkungen haben starker Nikotin- und Alkoholgenuss, zu wenig Schlaf, Übergewicht, Stress, aber auch Verkehrslärm und Umweltverschmutzung. Obwohl der Markt für Anti-Aging Mittel, insbesondere Hormone, Vitamine und Spurelemente wächst, kann nach strengen Kriterien die Wirksamkeit nicht sichergestellt werden. Als Anti-Aging Therapie werden ganz uneinheitlich unterschiedliche Maßnahmen bezeichnet. Das kann über Ernährungsberatung und bis hin zum Einsatz von Vitaminen, Mineralstoffen, Nahrungsergänzungsmitteln, Hormontherapien, Medikamenten, Frischzellentherapien, Lasertherapien und operative Maßnahmen gehen.

Sichtbares äußeres Zeichen des Alterns ist die Hautalterung, die etwa ab dem 25. Lebensjahr einsetzt und irgendwann vor allem in Form von Falten und Flecken sichtbar wird. Dabei wird wieder zwischen der biologischen Alterung unterschieden un der Alterung durch äußere Einflüsse. Biologisch verlangsamt sich die Geschwindigkeit der Zellenerneuerung, die Fähigkeit Feuchtigkeit zu speichern nimmt ab. In tieferen Hautschichten wird durch das Enzym Collagenase mit zunehmendem Alter immer mehr Kollagen abgebaut, wodurch die Haut an Elastizität verliert. Der wichtigste äußere Faktor bei der Hautalterung ist die Einwirkung von UV-Strahlung, auch als Lichtalterung bezeichnet. Die UV-Strahlung lässt freie Radikale entstehen, die Zellbestandteile zerstören und Zellen zum Absterben bringen können. Vor allem ausgiebige Sonnenbäder und Besuche im Solarium verstärken die Form von Alterung. Auch „Altersflecken“ sind Sonnenschäden. Im Idealfall sollte die Haut ganzjährig durch Cremes mit Lichtschutzfaktor geschützt werden. Auch Nikotingenuss führt zu einer vorzeitigen Hautalterung mit Faltenbildung. Da deutlich sichtbare Falten als Zeichen des Älterwerdens zumindest im westlichen Kulturkreis als nicht erstrebenswert gelten, werden zahlreiche Kosmetikprodukte mit dem Schlagwort „Anti-Aging“ und dem Versprechen der Faltenreduktion beworben. Der Begriff Anti-Aging ist nicht gesetzlich geschützt, kann also beliebig benutzt werden. Am größten ist das Marktangebot bei Geschichtscremes, wobei verschieden Inhaltsstoffe als „Faltenkiller“ beworben werden. Dazu zählen Vitamin C und E, Polyphenole, Retinol, Kollagen, Coenzym Q10, Hyaluronsäure und viele andere. Ein wirksames Mittel gegen die Hautalterung wären Antioxidantien, welche die Wirkung der freien Radiakle neutralisieren können. Hier kommt Vitamin C und E in betracht, insbesondere Tocotrienole. Ein Problem vieler Kosmetikpräparate im Zusammenhang mit Anti-Aging ist jedoch, dass die Wirkstoffe gar nicht bis in die unteren Hautschichten gelangen, um dort etwas zu „reparieren“. Wären sie dazu in der Lage, müssten sie als Arzneimittel zugelassen werden. Ferner ist der Alterungsprozess ein sehr vielschichtiges Geschehen, das nicht monokausal behandelbar ist.

Die Tests von Stiftung Warentest ergeben denn auch regelmäßig, dass selbst sehr teure Anit-Aging Produkte nicht mehr bewirken, als preiswerte Feuchtigkeitscremes ohne spezielle Zusätze. Im Jahr 2002 schnitten bei einem Test sowohl zwei relativ günstige Cremes von Eucerin und Niveau am besten ab sowie ein teures Produkt von Helena Rubinstein. Die wesentliche Erkenntnis ist, dass Cremes vorhandene Falten nicht zum Verschwinden bringen können, sondern der Haut im Wesentlichen Feuchtigkeit und Fett zuführen, so dass sie glatter erscheint – vorübergehend. Eine „Verringerung der Faltentiefe um 30 Prozent“ heißt das, dass eine Falter, die vorher drei Millimeter tief warm nach einiger Zeit nur noch zwei Millimeter tief ist. Sie ist aber weiterhin deutlich sichtbar: Effektiv geglättet werden können durch Cremes oder Ampullen nur feine Trockenheitslinien, die nur auf Feuchtigkeitsmangel beruhen. 2009 publizierte Untersuchungen weisen ferner daraufhin, dass Vitamin C und E keinerlei vorbeugende Wirkungen bei verschiedenen Krebserkrankungen, auch nicht vor Hautkrebs, aufweisen. Die Alterung wird überwiegend durch genetische Faktoren festgelegt. Jedoch kann von den Patienten selbst Einfluss auf das biologische Alter genommen werden. Zu diesen Einflüssen zählt das UV-Licht durch Sonne und Solarium, das Rauchen, der Alkohol, die Ernährung, Infektionen und der Beruf. Unter Berücksichtigung des jeweiligen aktuellen Zustandes der Haut werden die Patienten auf die notwendigen Änderungen ihres Verhaltens hingewiesen und zusätzlich über mögliche Vorsorgemaßnahmen und Therapien eingehend aufgeklärt. Invasive Anti-Aging Maßnahmen sind z.B. Hautaufbau mit verschieden Füllmaterialien, Lasertherapien, Botoxbehandlungen und Operationen. Die Wirkung dieser Methoden ist zeitlich auf Monate oder Jahre begrenzt und teilweise mit Risiken verbunden, der generelle Alterungsprozess des Organismus und der Haut wird dadurch de facto nicht beeinflusst. Nur ein Teil der bisherigen Hautalterung kann rückgängig gemacht werden. Ein Jungbunnen, wie im Märchen, gibt es nicht. Dessen ungeachtet kann wirksam die zukünftige Hautalterung teilweise beeinflusst werden, vorwiegend durch Änderung des individuellen Verhaltens.

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